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News » Windows Vista Hardware-Voraussetzungen

Microsoft präzisiert Hardware-Voraussetzungen für Windows Vista


Zu jeder Windows-Version veröffentlicht Microsoft Hardware-Anforderungen, die PCs, Notebooks, Server und ihre Komponenten erfüllen müssen, um ein Windows-Logo tragen zu dürfen. Mit diesem "Designed-for-Windows"- oder auch "Windows-Logo"-Programm (das es auch für Software gibt) möchte Microsoft den möglichst reibungslosen Computerbetrieb sicherstellen. Gleichzeitig übt der marktbeherrschende Betriebssystem-Hersteller damit auch gewaltigen Druck auf Hardware-Firmen und Produktentwicklungen aus: Komponenten oder Konzepte, die nicht den Vorstellungen der Redmonder entsprechen und deshalb kein Windows-Logo tragen dürfen, haben es im Handel schwerer. Allerdings formuliert Microsoft im Rahmen der Richtlinien auch viele sehr sinnvolle und teilweise längst überfällige Anforderungen. Das Windows-Logo-Programm des Windows Hardware Developer Center (WHDC) hat übrigens die bis 1999 von Intel und Microsoft gemeinsam erarbeiteten "PCxx"-Richtlinien abgelöst.

Microsoft unterscheidet zwischen Empfehlungen, unbedingt nötigen Anforderungen für das Basic- oder Premium-Logo (gekennzeichnet mit dem Buchstaben "R") und Anforderungen, die optionale Komponenten erfüllen müssen, falls sie vorhanden sind ("if implemented", Kennbuchstabe "I"). Außerdem sind die Anforderungslisten für Komplettsysteme nach Geräteklassen unterteilt: Es gibt eine eigene Liste für Server und eine Liste für "Client Systems", die wiederum zwischen Geräten für Privatleute (Consumer) und Geschäftskunden (Business) und dabei noch jeweils zwischen Desktop-PCs und drei Typen von Mobilrechnern (Mobile, Ultra Portable leichter als 1,8 Kilogramm, Ultra Mobile leichter als 1,13 kg) unterscheidet.

Windows Vista läuft sicherlich auch auf vielen PC-Systemen, die die Logo-Richtlinien nicht erfüllen; Microsoft hat aber bereits erläutert, dass vor allem die neue Oberfläche Aero und ganz besonders deren Version Aero glass höhere Anforderungen an die 3D-Grafikkarte und ihre Anbindung stellen. Damit nun also PC-Käufer die volle "User Experience" mit Windows Vista machen können, sollen sie ein System mit Premium Logo kaufen. Rechner mit Basic-Logo benötigen im Vergleich dazu beispielsweise nicht unbedingt einen digitalen Grafik-Ausgang (wie DVI oder HDMI) und müssen nur eine weniger hohe analoge Tonsignalqualiät liefern.

Als minimalen Hauptspeicher verlangt Microsoft für Vista 512 MByte RAM. Sofern ein Chipsatz mit eingebautem Grafikprozessor zum Einsatz kommt, der sich ebenfalls beim Hauptspeicher bedient, darf er dieses halbe Gigabyte nicht noch weiter dezimieren. Die im Business-Bereich dominierenden Bürocomputer mit Chipsätzen wie Intels i945G benötigen also für Vista mindestens 768 MByte RAM.

Die Anforderungen an die Grafikkarte sind weitgehend bereits bekannt geworden: Es muss ein Grafikchip sein, der die vor dreieinhalb Jahren eingeführte DirectX-9-Technik in Hardware unterstützt und mindestens auf 64 MByte Speicher zugreifen kann. Bei heute üblichen Bildschirmauflösungen von mehr als 1024 x 768 müssen es aber schon 128 MByte sein (über 1600 x 1200 sogar 256 MByte), und zwar pro Display.

Die für das Premium-Logo nötige Prozessor-Mindestleistung definiert Microsoft mit einem Vista-eigenen Benchmark-Tool namens WinSAT.exe (Windows System Assessment Tool). Prozessoren müssen dabei eine Ver- und Entschlüsselungsleistung von 20 MByte/s erreichen (CPUEncDecPerf) und mit 1,7 GByte/s auf den Hauptspeicher zugreifen können (MEMPerf), außerdem soll die Festplatte 35 MByte/s liefern (DiskReadPerf). Für Mobilrechner liegen die Anforderungen etwas niedriger.

Eine Logo-Hürde für ältere Chipsätze könnte ihr fehlender High-Precision Event Timer (HPET) sein.

Das Audio-Subsystem beschreibt Microsoft sehr ausführlich und setzt hohe Qualitätsmarken: Es muss ein UAA-kompatibler Audiochip vorhanden sein (also HD Audio, FireWire- oder USB-Audio-Adapter) und an den Ausgängen eines Premium-Gerätes verlangt Microsoft mindestens 90 dBA Störabstand und Dynamik.

In Bezug auf die umstrittene Trusted-Computing-Architektur der TCG, die auf Basis eines TPM zusammen mit Microsofts Palladium/NGSCB-Initiative als Super-DRM-System ins Gerede gekommen war, geben die Vista-Logo-Richtlinien Entwarnung: Ein Trusted Platform Module nach TPM-1.2-Spezifikation ist keine Voraussetzung, sondern eine Option (in allen Systemklassen). Wenn es vorhanden ist, soll auch das Mainboard-BIOS die für Secure Startup und Full-Volume Encryption nötigen Voraussetzungen erfüllen und es soll eine 350 MByte große versteckte Partition auf der Festplatte frei bleiben.

Für den mit Vista kommenden umfassenden Kopierschutz (Content Protection/CP) für Audio- und Video-Daten und -Datenströme ist offenbar kein (teures) TPM erforderlich: Microsoft schreibt zahlreiche Voraussetzungen für sein "Windows Protected Environment" in die Logo-Richtlinien. Eine Basis ist die Universal Audio Architecture (UAA) mit HD-Audio-Codecs, die zusammen mit abgesicherten Treibern das Protected User Mode Audio (PUMA) ermöglichen. Für Video ist der Protected Video Path (PVP) zuständig. Ab dem zweiten Quartal 2007 müssen alle Heim-PCs mit Premium-Logo einen digitalen Grafikport mit HDCP-Kopierschutz mitbringen, also entweder einen DVI-D-Port mit HDCP oder einen HDMI-Anschluss. Falls Letzterer vorhanden ist, muss er auch ein Audio-Signal führen (auch schon bei früher eingeführten Geräten).

Neben solchen DRM- und Performance-Kriterien führt Microsoft aber auch viele funktionale Anforderungen auf. So sollen Computer mit TV-Karten den ACPI-S3-Modus (Standby-Modus, Suspend-to-RAM) korrekt beherrschen und sich auch per Infrarot-Fernbedienung daraus aufwecken lassen. Das Aufwachen aus dem S3-Modus soll dem Rechner innerhalb weniger Sekunden gelingen, auch insgesamt will Microsoft den Systemstart beschleunigen.

Ferner sollen Vista-Recher auch von externen, per USB angebundenen Laufwerken booten können – zumindest soll Windows PE von USB Mass Storage Devices innerhalb von 50 Sekunden starten können (übrigens möglichst auch per Extensible Firmware Interface/EFI).

Druck macht Microsoft auch in Bezug auf die x64-Unterstützung: Systeme mit einem x64-Windows bekommen nur dann ein Logo, wenn x64-Treiber für alle eingebauten Komponenten vorhanden sind. Auch für Rechner mit 32-Bit-Windows, die einen x64-Prozessor enthalten, müssen zusätzlich Treiber für x64-Windows bereitstehen (etwa auf der Treiber-CD-ROM oder per Download). Microsoft ist auch kürzlich mit gutem Beispiel vorangegangen und hat schon ein Dreivierteljahr nach der Einführung von Windows XP Professional x64 Edition die IntelliPoint-Software für die eigenen Tastaturen und Mäuse in einer x64-Version herausgebracht.

Laut US-Medienberichten empfiehlt Microsoft außerdem, auch den Hauptspeicher von Desktop-Rechnern mit der Fehlerkorrekturfunktion ECC (Error Correction Code) zu schützen. Diese ECC-Funktion setzt den Einbau von ECC-Speichermodulen mit jeweils einem zusätzlichen DRAM-Chip pro acht Nutz-Chips voraus, der redundante Informationen speichert. Allerdings muss der Speichercontroller im Chipsatz oder Prozessor diese redundanten Informationen auch erzeugen können. Das ist bei vielen typischen Chipsätzen für preiswerte Rechner, vor allem auch bei den marktführenden Intel-Chipsätzen mit integrierter Grafik für Bürosysteme, zurzeit nicht der Fall. Auch Mobil-Chipsätze unterstützen ECC selten. Teurere Intel-Chipsätze und AMD64-Prozessoren erzeugen allerdings ECC, sofern das Mainboard-BIOS diese Funktion freischaltet. (ciw/c't)


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